Vom Anfang bis zum Ende

Das soll jetzt kein umfangreiches Tutorial oder so werden, sondern einfach mal zeigen wie ein Bild entsteht bzw. wie ein Einzelbild aussieht welches aus der Cam kommt und nachher das fertige Bild. Ich werde aber auch ein paar Techniken erwähnen die ich eigentlich immer wieder nutze. Leider ist es ja so, dass es keinen Königsweg gibt. Techniken die bei einem Bild gehen, funktioneren bei anderen gar nicht.

Das Equipment und der Ort

Ich nutze eine astromodifizierte Nikon D5100. Das klingt höchst spektakulär, aber eigentlich wurde sie nur so hingehend umgebaut, dass einfach mehr rotanteile durchgelassen werden. Dazu gibt es einige Anbieter die dass machen, aber auch Anleitungen es selbst zu machen. Für viele Objekte macht dies schon unglaublich viel sinn, wie zb beim Nordamerika Nebel um den es hier auch geht. Wer also tiefer einsteigen will, sollte das in Erwägung ziehen. Das muss dann aber keine teure Vollformat sein, sondern eine gebrauchte Nikon d5100 oder d5200 oder eine canon reichen da vollkommen aus. Sogar welche die teils kaputt sind. Autofokus zb braucht in der Nacht kein Mensch mehr. 🙂 Also ruhig mal in den gebrauchtbörsen schauen. Aufgenommen habe ich das Bild im Garten, mitten in Ingelheim. Straßenlaternen, Gartenleuchten uvm strahlen hier rein. Ich brauche also nicht mal licht wenn ich aufbaue, da genug da ist. *Leider* Dunkel ist immer besser Am besten sucht man sich dann ein Objekt was möglichst im Zenith steht, also nicht zu nahe am Horizont. Als Montierung habe ich ein Azeq5 verwendet, das ist quasi das STativ und der Motor der dafür sorgt das die Erdrotation ausgeglichen wird und wir länger belichten können. Ansonsten könnte man mit großer brennweite nicht mal 1 Sek belichten und die Sterne wären Eier und dann Striche. Als Teleskop habe ich ein TS65q. Das ist eine Mischung aus Objektiv und Teleskop. Kurz genannt Apo. Meiner hat eine Brennweite von 420mm, ist für ein Teleskop nicht besonders viel aber für viele Nebel optimal. Außerdem nutze ich noch einen MGen, das ist ein Autoguider. Im Prinzip kontrolliert dieser dass die Nachführung korrekt läuft und korrigiert diese. Klingt toll und ist es auch. Einmal alles korrekt aufgebaut, ausgerichtet und eingestellt, kann man im Prinzip nach dem Start, essen gehen. 😉 Klingt einfach, Leider nicht. es kostet bei den ersten versuchen viel Haare und bringt ne menge frust. Dazu aber vielleicht ein andern mal mehr. Nur soviel, man flucht nicht nur einmal 🙂 So, genug um das drumherum, jetzt mal zu den Bildern.

Iso 400, 300 sek

Hier seht ihr eine Einzel-aufnahme die so aus der Camera kommt. Davon habe ich 22 bilder gemacht. je mehr man macht, desto besser. Wie ihr seht, ist das bild komplett rot, das hängt mit der modifizierung zusammen. Das wird dann aber durch den weißabgleich bzw. der ausrichtung der rgb kanäle wieder ins lot gerückt. Aber auch schön zu sehen, das eigentlich noch nicht viel zu sehen ist. Die Infos sind aber da, wir müssen sie nur rausholen. 🙂

Zu den 22 Bildern, auch Lights genannt, habe ich noch Darks und Flats gemacht. Darks werden mit den selben Einstellugnen wie die Ligths gemacht, nur läßt man den Objektivdeckel drauf. Ihr kennt das vielleicht von eurer Kamera unter dem Begriff Rauschreduzierung oder Dunkelbildabzug. Das dient dazu, das rauschen zu reduzieren. Flats werden deshalb gemacht um die Vignettierung und auch Flecken auf dem Sensor oder Spiegel zu reudzieren bzw zu beseitigen. Ich nutze dazu sein Flatfieldbox. Das ist ein Lichtkasten welchen ich vor die Optik halte und dann mehrere Fotos mache. Das Stackingoprogramm erkennt dann anhand dieser Bilder die Vignettierungen und die Flecken und rechnet diese raus. Gibt auch noch viele andere möglichkeiten, aber mit denen kam ich nicht klar.

Hier seht ihr jetzt das gestackte Bild. Alle Lights, Darks und Flats wurden mittels Deep Sky Stacker, zu einem Summenbild addiert. DSS ist ein kostenloses Programm welches nur einen Zweck hat und diesen auch gut erledigt. Auch da gibt es auch viele andere Optionen. Aktuell nutze ich aber diese.

Das Summenbild aus DeepSkyStacker

Hier seht ihr jetzt schon deutlich mehr, auch wurde der Hintergrund schon ein wenig angepasst. Das hat das Programm aber alleine anhand meiner vorher festgelegten Einstellungen gemacht. Leider gibt es da unzählige Möglichkeiten und ich weiß ehrlich gesagt auch noch nicht was da wann die besten sind. Ich probiere meistens mehrere druch und schaue was mir am besten gefällt. Dazu aber vielleicht mal in einem anderen Bericht mehr, falls interesse besteht.

Jetzt gilt es mehr Informationen rauszukitzel. Das nennt man stretchen. Auch da gibt es wieder viele Programme die das gut machen. Man könnte das jetzt auch schon in Photoshop oder Lightroom erledigen, ich mache dieses aber meist in Fitswork. Ist übrigens auch ein kostenloses Programm speziell für Astrofotografie. Hier könnt ihr jetzt schon wunderpaar erkennen was mit stretchen gemeint ist. Die Details kommen so langssam zum Vorschein. Man hätte da natürlich noch weithaus aggressiver vorgehen können, ich bevorzuge aber was das stretchen angeht den etwas softeren ton, da ich das auch nachher noch in Photoshop mittels Tonwertkorrektur und Gradationskurve angehe. Meistens lasse ich auch noch ein paar Aktionen drüber laufen die Fitswork im Angebot hat, wie zb. Hintergrund ebnen Nebel oder Sterne, den Hintergrund gradient ebnen wenn zb keine flats gemacht waren und der hintergrund viele gradienten aufweisst. Da macht das Programm in meinen Augen schon einen ganz guten Job. Den Rest erledige ich dann aber in Photoshop.

Das gestretchte Bild nach Fitswork

Das Thema Photshop ist natürlich der größte Bereich. Oft sitze ich dann an einem Bild einige Stunden und manchmal auch nur ein paar Minuten. Das hängt stark vom Objekt und noch viel mehr vom Ausgangsmatierial ab. In dem fall war es so gut, dass es echt schnell ging. Manchmal nehme ich da viele Anläufe. Es gibt dazu auch einiges an Tutorials im Netz, aber wie oben schon erwähnt, kann man leider wenig davon 1:1 übernehmen. Ich will jetzt hier auch nur grob anschneiden welche Schritte ich so meistens mache. Wenn ihr interesse habt, sagt bescheid, dann mache ich da mal etwas ausführlicheres. Auch die Reihenfolge die ich jetzt nehme, passt nicht immer. Aber meist gehe ich so vor.

– Tonwertkorrektur – Gradationskurve – nochmal Tonwertkorrektur (ich mache die meistens eher dezenter und dafür mehrmals – jetzt kommt es darauf an. oft trenne ich jetzt die Sterne vom Hintergrund, dazu habe ich mal eine Aktion geschrieben, wer interesse hat, einfach bescheid geben, dann lade ich sie hoch. Der Sinn, so kann ich stärker den Hintergrund bearbeiten und mehr details rausholen ohne die sterne kaputt zu machen. Manchmal mache ich diesen Schritt aber auch ganz zum Schluss. – jetzt verwende ich gerne Camera Raw. Sowohl auf der Stern als auch der Hintergrund Ebene. Auf der Hintergrund ebene, ziehe ich die Farben hoch, die im Bild sind, erhöhe die Klarheit, den Kontrast, die Schärfe, reduziere ein wenig das rauschen und passe da auch noch mal die Gradationskurve an. Auch gerne nutze ich den Dunstregler. Aber wie gesagt. Leider bei jedem bild anders. Ich mache mir auch immer eine neue Ebene auf der ich die Schritte versuche. Dann kann man mit einen klick sehen, sieht es besser aus, oder nicht. Wenn ja gut, wenn nicht kommt es weg 🙂 – Was ich auch sehr gerne verwende ist unter den Korrekturen die funktion Gleiche Farbe, dort erhöhe ich den Regler Farbintensität. Mir gefällt das oft schon sehr gut. – Wenn ich jetzt zb sehe, das ein Funktion bei einem Teil des Bildes gut aussieht und bei einem anderen nicht, maskiere ich mir den Bereich über eine Ebenenmaske aus. Und nehme nur den Teil der mir gefällt. Genauso wenn ich denke, an der Stelle könnte man doch noch….. dann einfach auf einer neuen Ebene eine Maske machen und nur den bereich ausmaskieren. ich male das meist grob mti dem pinsel aus und mache dann auf der Ebenenmaske einen Gauschen WEichzeichner. So wird es dann etwas dezenter angewandt. bzw es passt sich besser an. Probiert es mal aus. – auch eine super Geschichte ist ein PlugIn für Photshop. Heißt HLVG Hasta la Vista Green. Wie der Name schon sagt. Tschaui Grün. Oft haben Astrobilder einen dezenten grünstich. Dieser ist mit dem Tool mit einem klick weg. Gibt es sogar auch kostenlos.

– ich gehe aucch immer mal wieder hin und versuche eine Tonwertkorrekur oder Gradatiosnkurven. Manchmal taugt es was, manchmal nicht. Auch öffne ich ein zweites mal Camera raw. Ich stehe auf das Tool. Mit dem Tool geht einfach vieles schneller und echt gut. – Farbsättiung und selektive Farbkorrektur nutze ich auch hin und wieder. – Wenn ich die STerne nicht vom HIntergrund getrennt habe, mache ich dieses gerne nochmal zum Schluss. DAnn tausche ich aber die Sterne aus und hole mir diese vom Anfangsbild oder sogar auch mal nur von einem einzelframe. Das habe ich zb hier beim Nordamerkika Nebel gemacht. Deshalb sind die sterne auch so schön dezent.

Im Großen und ganzen waren dass jetzt die Techniken die ich anwende. Ich hoffe ihr konntet was mitnehmen und wenn ihr interesse an einzelnen Bereichen habt, hinterlasst doch ein Kommentar. Ich wollte hiermit einfach mal einen groben Überblick vom Anfang bis zum Ende machen. Da das Thema aber doch sehr komplex und umfangreich ist, kann ich natürlich nicht auf alles ausführlich eingehen. Dann wäre es ein Buch 😉 Rechtschreibung und kommafehler bitte ich zu entschuldigen und am besten zu übersehen. Deutsch war nie so mein Fach 😉 Wenn ich Technisch falsches gesagt habe, teilt es mir bitte mit. Dann mal vielen Dank fürs Lesen.

2 thoughts on “Vom Anfang bis zum Ende

  1. Dank dir für die Ausführungen, ich würde mich sehr über Detailliertere Beschreibungen der einzelnen Schritte freuen, Einrichtung deines Equipments on location, Einstellungen, worauf du achtest, was du vorher für ein Bild im Kopf hast, und vllt. auch einige Workflow Videos, wie du die beschriebene Software nutzt.

    1. Hallo Felix, das tut mir sehr leid, dass ich dein Kommentar nicht schon vorher gesehen habe. habe dazu leider keine Mitteilung bekommen. 🙁
      Mit den Videos ist so ne Sache. Hatte da schon oft drüber nachgedachte, aber ich habe so ein kleines Problem meine eigene Stimme zu hören. Das würde das bearbeiten des Videos ein wenig zur Qual machen. ABer ich schaue mal, wie man das lösen kann

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